Obwohl Decidim - zwar mit einem aktivistischen Hintergrund - in einem institutionalisierten Kontext geschaffen wurde, war es stets ein Ziel der technischen Konzipierung, dass die Plattform für «massive soziale Koordination für gemeinschaftliche Aktionen ausserhalb von öffentlichen Verwaltungen» (Auszug aus dem Decidim White Paper, Seite 11) genutzt werden kann. In der Praxis scheitert dies bei selbstorganisierten Akteur*innen aber am benötigten technischen Know-How zum Plattformbetrieb und den damit zu investierenden zeitlichen oder finanziellen Ressourcen (siehe dazu diesen Blog-Post). Gleichzeitig ist auf Seite der öffentlichen Verwaltungen dieses politische Verständnis von Decidim häufig nicht vorhanden. Stattdessen wird die Plattform als nützliches Tool für die Durchführung eigener Prozesse genutzt, auf der häufig keine grundlegenden Diskussionen möglich sind.

Deshalb möchten wir Projekten und Organisationen, die auf den zahlreichen Decidim-Plattformen der Schweizer Städte kein Zuhause finden und sich selbst, aus welchen Gründen auch immer, keine Plattform anschaffen können, ein Dach über dem Kopf bieten.

Eigentlich wünschten wir uns aber, dass der gemeinsamer.space gar nicht nötig wäre: Dann nämlich, wenn öffentliche Verwaltungen kritische Aushandlungsprozesse über unser Recht auf Stadtproduktion als natürlicher Bestandteil der Mitwirkung an der Stadtentwicklung verstehen und Decidim dafür als Basisinfrastruktur bereitstellen. Dann wäre die Vision für die sowohl wir, als auch Decidim stehen, erfüllt.