Klima-Massnahmen Köniz
Die Gemeinde Köniz will das Pariser Klimaabkommen auf Gemeindeebene erfüllen. Auf dem gesamten Gemeindegebiet sollen bis 2045 nur noch so viele Treibhausgase entstehen, wie der Atmosphäre wieder entzogen werden können («Netto-Null»). Im Frühjahr 2024 beschloss der Könizer Gemeinderat ein Klima-Massnahmenpaket, in dem konkrete Schritte für die nächsten vier bis zehn Jahre festgelegt wurden. Im Vorfeld konnten die Könizer*innen einzelne Massnahmen beurteilen und durch ihren Input verbessern.
> Auftraggeberin
Gemeinde Köniz, Fachstelle Umwelt und Energie
> Klima-Massnahmenpaket
Der Entwurf des Klima-Massnahmenpakets enthielt 36 Massnahmen. Diskutiert wurden die folgenden sechs Überthemen, in die teils mehrere Massnahmen einflossen.:
- Fuss- und Velomobilität stärken
- Umweltfreundlich transportieren und liefern
- Heizungen ersetzen
- Mehr Solarenergie produzieren
- Private Initiativen fürs Klima fördern
- Was soll die Gemeinde sonst noch tun?
> Mitwirkung
1. Eine Online-Umfrage, bei der die Könizer*innen online und analog anonym teilnehmen konnten und mit Multiple-Choice-Fragen, Priorisierungs-Fragen und offenen Fragefeldern, durch die sechs Themenfelder geführt wurden.
2. Ein Diskussions-Modul, in dem die Könizer*innen, sofern sie sich auf der Mitwirkungsplattform registriert hatten, online zu spezifischen Themen Inputs geben konnten und Rückmeldungen und Nachfragen von Verwaltungsmitarbeitenden erhielten.
3. Ein analoges Klima-Gespräch, auf dem Bläuackerplatz, bei dem Teilnehmende und Passant*innen einen Nachmittag lang am Stand mit Verwaltungsmitarbeitenden und der Urban Equipe bei Kaffee und Kuchen über die Themenfelder diskutieren und die Umfrage analog ausfüllen konnten.
Gestützt auf die Rückmeldungen wurden einzelne Massnahmen und Aktivitäten angepasst oder neue hinzugefügt. Das überarbeitete Massnahmenpaket beschloss der Gemeinderat am 20. März 2024. Verschiedene Massnahmen aus dem Paket werden bereits umgesetzt, die weiteren werden so bald wie möglich angegangen.
> Unsere Rolle
Wir nahmen in unserer Rolle der Prozessbegleitung verschiedene Aufgaben wahr:
Prozesskonzipierung und inhaltliche Übersetzung:
- Entwurf und Durchführung des Mitwirkungsprozesses inkl. Kommunikationsmassnahmen
- Auswahl, Zusammenfassung und Übersetzung der Massnahmen in für Laien verständliche Themenpakete
- Auswertung und Zusammenfassung der Ergebnisse in einem Bericht zuhanden der Fachstelle Umwelt und Energie
Prozess-Ausgestaltung auf der Könizer Decidim-Plattform «Impuls Köniz»:
- Aufbau des digitalen Partizipationsprozesses «Klima-Massnahmen Köniz» inkl. Umfrage, Diskussionsmodul, FAQ
- Erstellen und Abfüllen von Inhalten und Grafik
Veranstaltung vor Ort
- Planung und Durchführung einer analogen Dialogveranstaltung mit Mitarbeitenden der Fachstelle Umwelt und Energie
> Was nehmen wir mit?
- Während manche Themen sehr offen in eine Partizipation gegeben werden können, ist es konstruktiver, Klima-Massnahmen – wenn der politische Wille einmal da ist – nicht mehr im Kern hinterfragen. Das hat Konsequenzen für die Mitsprache: zum Beispiel, dass nicht zur Diskussion gestellt wird, OB Massnahmen durchgeführt werden sollen, sondern der Prozess vielmehr auf das WIE, das WO und das WER fokussiert.
- Eine grosse Herausforderung in Partizipationsprozessen zu Klima-Themen ist es, sprachlich die richtige Balance zu finden zwischen Präzision bzw. Wissenschaftlichkeit und einfacher Sprache bzw. Verständlichkeit.
- Erneut hat sich für uns bestätigt: Die Präsenz im öffentlichen Raum zum Thema ist unglaublich wichtig. Einerseits weil durch die Anwesenheit von Verwaltungsmitarbeitenden vor Ort ein niederschwelliger Zugang zu Austausch und Informationen gegeben werden kann und andererseits weil damit Menschen erreicht werden, die sonst nicht am Prozess teilnehmen würden oder könnten.
