Equipment

Salon-Loop organisieren

  • Werkzeug | How-to
erstellt: 20.01.21 / aktualisiert: 25.10.21

Online-Ideenkarten sind praktisch - damit aber daraus konkrete Lösungsansätze entstehen, braucht es offline Veranstaltungen für vertiefte Arbeit an den Themen. Der Salon-Loop ist eine von Nextzürich entwickelte Methode von aufeinander aufbauenden Workshops und Feedbackloops.

Taktik

Mit sogenannten ‘Salon-Loops’ bezeichnet Nextzürich eine Abfolge von Workshops, die aufeinander aufbauen und so zu konkreten Lösungsansätzen für komplexe Herausforderungen führen.

Ideal, wenn ihr …

  • Komplexe Fragen partizipativ offline bearbeiten möchtet
  • Verschiedene konkrete Lösungsansätze für ein städtebauliches Problem finden möchtet
  • Eine breitere Öffentlichkeit in die Entwicklung von Stadtentwicklungskonzepten einbinden möchtet.

BEISPIEL-ABLAUF

Ein Salon-Loop kann verschieden aufgebaut sein und er kann von wenigen Tagen bis über mehrere Monate dauern. Charakteristisch ist, dass es aufeinander aufbauende Workshops sind, teils mit der Bevölkerung, teils mit Fachplaner*innen. Ein Ablauf könnte etwa so aussehen:

Salon I

Aufgaben / Fragen / Herausforderungen eruieren
Mit: breiter Öffentlichkeit

Zwischenphase

Online-Phase zur Vertiefung / Clusterung wichtiger Themen
Mit: breiter Öffentlichkeit

Salon II

Lösungsvorschläge für konkrete Aufgaben entwickeln
Mit: Planer*innen

Salon III

Aufbereitete Vorschläge / Entwürfe gemeinsam diskutieren, hinterfragen, ausarbeiten
Mit: breiter Öffentlichkeit

>> Für ein konkretes Beispiel lest am besten das Equipment zum Salon-Loop Velocity

Ressourcen

Das partizipative Entwickeln von konkreten Lösungsansätzen braucht Zeit. Bei solch ehrenamtlichem Engagement stellt sich stets die Frage: Wann geben Menschen ihre Zeit für so ein Projekt? Was ist die Motivation für Ehrenamt? Hier können die Erfahrungswerte von Nextzürich weiterhelfen:

  • Interesse: Wenn Stadtbewohner*innen ein bestimmtes Thema sehr spannend und/oder aktuell finden, etwa weil es gerade medial behandelt wird.
  • Betroffenheit: Besonders stark wird das Engagement, wenn die Fragestellung die Stadtbewohner*innen spürbar selbst betrifft, etwa wenn projektbezogen nach der Zukunft eines bestimmten Ortes gefragt wird.
  • Soziales: Für viele Engagierte ist eine zentrale Motivation die, dass sie Gspänli kennenlernen können. Es lohnt sich daher stets auch dem informellen Austausch (also z.B. dem Bier danach) viel Raum zu geben.
  • Studium: Studierende sind oft intrinsisch motiviert, vor allem wenn es um ein Projekt geht, in dem sie selber etwas ausprobieren und mitgestalten dürfen. Meistens ist ihr Engagement jedoch nicht langfristig, sondern an das jeweilige Seminar gebunden (was nicht schlimm sein muss, weil: die Studierenden tragen die Erfahrungen ja oft nachher an neue Orte weiter!) oder an die Studienzeit – in der sie noch Zeit haben.
  • Praktikum / Anstellung: Eine Anstellung als Praktikant*in kann in einem solchen Kontext sehr attraktiv sein - und in einer Gruppe von Ehrenamtlichen ist es äusserst wertvoll, wenn sich eine Person oder wenige Personen durch eine Anstellung viel Zeit nehmen können und Kontinuität geben!

Tipp

Salon-Loops können in verschiedenen Räumen stattfinden, zum Beispiel:

  • Ein Vereinslokal ist von Vorteil, also ein Ort, an dem man sich immer wieder informell treffen kann.
  • Für die Veranstaltungen können verschiedene Veranstaltungsräume gesucht werden.
  • Reizvoll sind auch mobile Räume, z.B. in einem Veloanhänger-Mobil oder als ausgedruckte Stadtkarte.

Achtung

Kommunikation ist in diesem Format besonders wichtig, um die Teilnehmer*innen von Workshop zu Workshop bei der Stange und auf dem Laufenden zu halten.

  • Personen, die z.B. eine passende Idee zum Thema online eingereicht haben, können persönlich angeschrieben und eingeladen werden.
  • An den Workshops darauf schauen, dass die Teilnehmer*innen sich auf den wichtigen Kanälen anmelden, die ihr verwendet (Newsletter, Facebook, Instagram, …).
  • Nach den Workshops das Diskutierte in Recaps zusammenfassen und verschicken.

Equipment nutzen

Unser Equipment will von euch kopiert, geteilt und je nach individuellen Bedürfnissen weiterentwickelt werden. Wir erwarten dabei bloss, dass ihr jeweils auf uns und allfällige Kompliz*innen verweist:

Lizenz: CC BY 4.0 | Urban Equipe & Nextzürich

Zitiervorschlag: „Dieses Equipment ist unter CC BY 4.0 lizenziert. Es stammt von der Urban Equipe und dem Verein Nextzürich. Der Originaltext bzw. die Originalversion befindet sich hier [Link einfügen].”

>> Die Erkenntnisse und Tipps dieses How-tos wurden im Gespräch mit Nextzürich entwickelt.

Feedback, Kritik, Ideen & Wünsche

Wir lernen laufend und im Laufen! Lauft mit uns und teilt eure Erfahrungen, Ideen und Eindrücke mit uns!

Habt ihr Anmerkungen, Kritik oder Ergänzungen zu diesem spezifischen Equipment? Unser Equipment steckt noch in den Kinderschuhen und entwickelt sich nun stetig weiter. Wir freuen uns daher enorm zu hören, wie es bei euch ankommt, ob es verstanden und genutzt wird. Oder eben nicht.

Oder habt ihr Ideen für weitere Gelegenheiten oder Equipments, die wir vielleicht sogar zusammen mit euch erarbeiten können? Kennt ihr Projekte, die ihr gerne hier aufgearbeitet und dokumentiert sehen würdet?

Wir freuen uns via equipment@urban-equipe.ch davon zu erfahren.