Equipment

Online-Partizipationsplattform

  • Taktik | Taktik
erstellt: 07.06.19 / aktualisiert: 25.10.21

Eine meist kartenbasierte Online-Plattform, bei der Ideen und Bedürfnisse eingereicht, bewertet, diskutiert und teilweise auch adressiert werden können. In diesem Steckbrief stellen wir Ziel sowie unterschiedliche Formen dieser Taktik kurz vor.

taktik

Heute ist es für Verwaltungen nur unter grossem Aufwand möglich, Bedürfnisse aus der Bevölkerung zu erheben. Für Städter*innen ist es hingegen oft schwierig, sich einzubringen, da nicht klar ist, wie, wann und wo dies möglich ist.

Online-Partizipationsplattformen bieten eine Lösung, um Ideen, Meldungen, Bedürfnisse oder Ressourcen einfach zu sammeln und ihnen Gehör zu verschaffen.

>> Transfer: Online-Plattformen sind enorm vielseitig einsetzbar. Wenn eine Online-Plattform erst einmal aufgebaut ist, kann sie leicht auf neue Orte sowie neue Themen transferiert werden.

Ziele

  • Meldungen, Wünsche, Ideen und Bedürfnisse aufnehmen, darstellen und katalogisieren.
  • Bewertung und Diskussion dieser Inputs ermöglichen.
  • Den Austausch zwischen Städter*innen, Verwaltung und weiteren Akteur*innen begünstigen.
  • Zeit- und ortsunabhängige Partizipation ermöglichen und somit neue Teile der Bevölkerung erreichen.
  • Dank digitalen Mitteln jüngere Zielgruppen erschliessen.

>> Achtung: Online-Partizipationsplattformen können ohne weitere Rahmenbedingungen die Umsetzung/Verbindlichkeit der Inputs nicht garantieren. Ebenfalls können sie Offline-Partizipationsaktivitäten nicht ersetzen, sie jedoch perfekt ergänzen.

Arten und Funktionsweisen

Einfache Partizipationsplattform

Inputs zu einem bestimmten Thema werden auf der Plattform gesammelt. Sie werden durch die Nutzer*innen verortet, diskutiert und bewertet. Die Betreiber*innen der Plattform können die gesammelten Informationen unterschiedlich nutzen: als Inspiration, als konkrete Handlungsvorschläge oder als generelle Übersicht und somit vielleicht auch "Druckmittel" für Veränderung.

3D-Partizipationsplattform

Diese Art von Plattform ermöglicht die Diskussion über den Raum an und für sich. Das heisst dass beispielsweise Vernehmlassungen zu neuen Plänen oder über Bauprojekte online durchgeführt, Bauprojekte als 3D-Modelle auf die Plattform hochgeladen und im Kontext der Stadt mit den Städter*innen diskutiert werden. Aber auch Städter*innen können ihre eigenen Ideen auch als 3D-Modelle direkt auf der Plattform erfassen. So wird einfache Einbettung (z.B. von zukünftigen Gebäuden) in den städtischen Kontext und das Herunterbrechen komplizierter Sachverhalte (z.B. neue Zonenpläne) auf einer verständlicheren Ebene ermöglicht.

Partizipationsplattform mit partizipativem Budget

Hier geht es nicht mehr nur ums Inputsammeln, sondern einen Schritt weiter zur Umsetzung. Die gesammelten Ideen fliessen in den Prozess eines partizipativen Budgets ein. Dabei werden die beliebtesten Ideen von der Verwaltung auf Machbarkeit geprüft und zu Projekten ausgearbeitet. Ein jährlich zur Verfügung gestelltes Budget wir dann auf der Plattform auf die gewünschten Projekte verteilt und die Stadtverwaltung verpflichtet sich zur Umsetzung (teilweise zusammen mit dem*der Ideengeber*in).

Civic Tech

Online-Partizipationsplattformen sind ein Kernelement der sogenannten Civic-Tech-Strömung. Civic Tech ist ein Trend der Digitalisierung, welche sich auf die Entwicklung und den Einsatz von Technologien fokussiert, die das Engagement und die Beteiligung der Zivilgesellschaft fördern.